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Stromnetz auf einer Wiese bei Sonnenuntergang

Neues Gesetz: Wallbox und Strom drosseln

Wir verraten dir alles zum neuen Gesetz zur Strom-Drosselung, geben dir Tipps im Umgang damit und zeigen dir die Vor- und Nachteile für dich als E-Autofahrer auf.

Wallbox und Drosselung – was du zur neuen Regelung 2024 wissen musst

Elektromobilität ist auf dem Vormarsch, doch die Stromnetze sind noch nicht in vollem Umfang für die in Spitzenzeiten zu erwartenden hohen Belastungen ausgelegt. Daher erlaubt die Bundesnetzagentur den Netzbetreibern, ab dem 1. Januar 2024 eine Drosselung von Ladestationen und Wärmepumpen vorzunehmen. Den Strom für Wallboxen und Wärmepumpen kann der Netzbetreiber ab 2024 im Bedarfsfall auf 4,2 Kilowatt begrenzen. Doch das gesteuerte Laden an Wallboxen soll die Ausnahme bleiben.

Wie funktioniert die Reduzierung von Strom für Wärmepumpen und Elektroautos?

Die Begrenzung des Ladestroms ist im neuen Gesetz 2024 als Ausnahmelösung gedacht, damit der Netzbetreiber bei Überlastungen flexibel reagieren und das Stromnetz stabilisieren kann. Idealerweise geschieht dies auf Grundlage der aktuell erfassten Verbrauchsdaten. Die Erfassung und Rückmeldung des Stromverbrauchs erfolgen mit dem Smart Meter, einem intelligenten Stromzähler. Zeichnet sich Überlastung im Netz ab, kann der Netzbetreiber auf die Steuereinheit der Wallbox zugreifen und durch die neue Regelung der Netzagentur den Strom drosseln.

Kann eine Wallbox einfach gedrosselt werden?

Aktuell sind noch weniger als ein Prozent aller Stromzähler als Smart Meter ausgelegt. Eine Ressourcensteuerung in Echtzeit ist daher noch nicht flächendeckend möglich. Bis 2032 sollen jedoch alle Haushalte und Unternehmen mit intelligenten Stromzählern ausgestattet sein. Bis es soweit ist, dürfen Netzanbieter steuerbare Endgeräte präventiv drosseln, wenn Auswertungen und Erfahrungswerte die Überlastung eines Netzabschnittes erwarten lassen. Die Steuerung von Wallboxen auf mindestens 4,2 kW Ladestrom soll nur in kritischen Netzphasen zur Anwendung kommen.

Blick durch Zweige in die Garage, in der eine Wallbox neben einem E-Auto hängt

Wann und wie lange dürfen künftig Netzbetreiber Strom drosseln?

Bis Ende 2028 ist den Netzbetreibern eine präventiv erfolgende Steuerung von Wärmepumpen und Wallboxen möglich, allerdings maximal zwei Stunden lang. Alle ab 2024 neu installierten Wallboxen müssen smart ausgelegt sein und im Strombezug steuerbar sein. Für eine auf echten Messdaten basierende Steuerung müssen 7 bis 15 Prozent der Abnehmer in einem Netzabschnitt mit Smart Metern ausgestattet sein. Durch die Beschränkung auf ein Zeitfenster von zwei Stunden bei vorsorglich vorgenommener Drosselung erhalten Nutzer von Wallboxen und Wärmepumpen auch weiterhin eine hohe Versorgungssicherheit.

Zudem müssen Netzbetreiber die Phasen einer Drosselung in einer öffentlich einsehbaren Datenbank hinterlegen. Gehäufte Meldungen in bestimmten Netzbereichen müssen dann zur Priorisierung des Netzausbaus herangezogen werden.

Auswirkungen für Verbraucher und Netzbetreiber

Da moderne Wärmepumpen auch bei reduzierter Stromzufuhr eine ausreichende Leistung erbringen, brauchen Betreiber einer Wärmepumpe keine Einbußen im Wohnkomfort zu befürchten. Allenfalls ist mit einer geringfügig längeren Aufwärmzeit bei der Beheizung von Wohnräumen zu rechnen. Auch Besitzer von Elektroautos werden von einem Wallbox drosseln selten etwas bemerken. Selbst wenn ein Elektrofahrzeug über die gesamte Nacht nur mit der verringerten Leistung von 4,2 kW geladen wird, steht am nächsten Morgen wieder eine Reichweite von etwa 250 km zur Verfügung.

Bei wem dürfen Netzbetreiber Strom drosseln?

Netzbetreiber dürfen den Strom bei ab 2024 neu installierten privaten Ladestationen und privaten Wärmepumpen steuern. Das Steuern kann als Präventivmaßnahme durchgeführt werden, wenn eine Netzauslastung erkennbar und keine Echtzeit-Messung möglich ist. Der normale Haushaltsstrom ist von der Steuerung nicht betroffen und auch die mit Dreiphasenwechselstrom versorgten E-Herde bleiben voll versorgt.

Tipps für Verbraucher im Umgang mit der Stromsteuerung

Das Wallbox steuern durch den Netzbetreiber soll eine Ausnahme darstellen und nur im Falle einer drohenden Netzüberlastung stattfinden. Nutzer einer Wallbox sollten folgende Punkte beachten:

Die höchste Auslastung der Niederspannungsnetze ist werktags von 18 - 20 Uhr. Zu dieser Zeit kommen viele Menschen nach Hause und nehmen verbrauchsintensive Haushaltsgeräte in Betrieb.

An Wochenenden und Feiertagen ist eine Überlastung des Stromnetzes unwahrscheinlich, da sich der Stromverbrauch der Haushalte besser verteilt und viele industrielle Abnehmer wegfallen. Auch Schulferien sind Schwachlastzeiten.

In den Wintermonaten steigt die Auslastung des Stromnetzes, da elektrische Heizungen und Wärmepumpen den Stromverbrauch in die Höhe treiben und hauseigene Photovoltaikanlagen wenig Ertrag abwerfen. Mit einer Absenkung auf 4,2 kW ist daher vor allem in der dunklen Jahreszeit und am frühen Abend zu rechnen.

Sind in einem Wohngebiet viele Haushalte an ein Nahwärmenetz oder Fernwärmenetz angeschlossen, ist das lokale Stromnetz generell belastbarer, da weniger Wärmepumpen und andere elektrische Heizungen betrieben werden.

Vorteile und Nachteile der Stromreduzierung

Vorteile durch die Steuerung des Stroms für Netz und Umwelt:

  • Die Drosselung steuerbarer Endgeräte trägt zur allgemeinen Netzstabilität bei. Variable Stromtarife machen das Laden des E-Autos zu Schwachlastzeiten attraktiv.
  • Durch eine smarte Steuerung der Stromnetze lassen sich regenerative Energiequellen besser nutzen und in die Stromversorgung einbinden.
  • Netzbetreiber dürfen Anträge zur Neuinstallation einer Wallbox nicht mehr ablehnen.
  • Der Betreiber einer Wallbox oder einer Wärmepumpe erhält eine Ermäßigung auf die jährliche Pauschale beim Netzentgelt. Diese Ermäßigung kann auch als Reduzierung des Strom-Arbeitspreises in Anspruch genommen werden.

Nachteile durch die Wallbox-Drosselung:

  • Es liegt eine Beeinträchtigung von Leistung und Wirkungsgrad vor. Beim Wallbox steuern verlängert sich die Ladezeit. Die maximale Heizleistung von Wärmepumpen sinkt.
  • Die Möglichkeit zum Wallbox drosseln erschwert die Ladeplanung. Die Reichweite in Abhängigkeit von der Ladezeit lässt sich nicht mehr sicher kalkulieren.
  • Die Flexibilität leidet ­– der Besitzer einer Wallbox genießt weniger mobile Autonomie.

Weitere Maßnahmen zur Begrenzung des Stromverbrauchs

Die Netzbetreiber wollen den Verbrauchern Anreize oder Vergünstigungen anbieten, um ein Wallboxsteuern zu vermeiden und Engpässe im Stromnetz schon im Vorfeld zu vermeiden. Sobald vermehrt variable Stromtarife eingeführt werden, lässt sich eine Wallbox so programmieren, dass sie das Elektroauto vorrangig in Zeiten mit geringer Netzbelastung und günstigem Stromtarif lädt.

Eine Solaranlage mit Speicher kann den Strom aus einer Solaranlage oder aus dem Netz zwischenspeichern und bei Bedarf an das Elektroauto abgeben. In Verbindung mit einem smarten Energiemanagementsystem bemerkt der Nutzer nichts vom Wallbox steuern. Der Kauf eines Stromspeichers, der die Photovoltaikanlage ergänzt, wird staatlich gefördert.

Kritikpunkte und Diskussionen zum neuen Energiewirtschaftsgesetz

Gefährdet die neue Regelung die Energiewende und den Umstieg auf Elektromobilität? Einige befürchten, dass die Möglichkeit zum Wallbox-drosseln Verbraucher abschrecken könnte, sich für ein Elektrofahrzeug und eine Wallbox zu entscheiden.
Andererseits ist das Wallboxsteuern nur ein Notfallinstrument und soll nur kurzzeitig angewendet werden. Besitzer einer Ladestation erhalten Vergünstigungen und einen Rabatt auf das Netzentgelt.

Fazit

Die neue Regelung der Bundesnetzagentur ist ein Kompromiss zwischen dem Ziel, die Netzstabilität und die Versorgungssicherheit zu gewährleisten und der Herausforderung, die Netze für die Energiewende und den Umstieg auf Elektromobilität fit zu machen. Es ist eine Übergangslösung, die den schnellen Netzausbau mit pragmatischen Instrumenten unterstützt. 

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